Tierfreunde und Tierschützer begehen am 4. Oktober den Welttierschutztag. Einen Grund zum Feiern gibt es jedoch für viele unserer Mitgeschöpfe leider nicht. Deshalb wollen wir an diesem internationalen Aktionstag auf die Rechte und auf das Leid der Tiere aufmerksam machen. Die Tiere sollen als Lebewesen wahrgenommen und respektiert werden und nicht als Produkte oder Dinge.
Aus aktuellem Anlass steht der Welttierschutztag 2024 beim Deutschen Tierschutzbund, seinen Landesverbänden und Mitgliedsvereinen unter dem Leitmotto:“ Tiere schützen, nicht verraten. Neues Tierschutzgesetz – jetzt!“
Die aktuelle Novellierung des Tierschutzgesetzes bietet die einmalige Chance, den Tierschutz in Deutschland voranzubringen. Der aktuelle Entwurf bleibe jedoch hinter allen Erwartungen zurück und der aktuell diskutierte Entwurf ist vielmehr ein auf die Nutzung statt auf den Schutz der Tiere ausgerichtetes Gesetz.
Was im Koalitionsvertrag versprochen wurde, wird im aktuellen Entwurf für das neue Tierschutzgesetz nicht gehalten. Mehr Tierschutz ist nur für wenige Bereiche vorgesehen – und auch da nur ungenügend. Der Tierschutz steht als Staatsziel im deutschen Grundgesetz und ist auch in der Bayerischen Verfassung verankert. Es gilt nun, bei der Novellierung des Tierschutzgesetzes verantwortungsbewusst und mutig konsequente Entscheidungen FÜR die Tiere zu treffen. Sonst wird sich an der dramatischen Lage der Tierheime nichts ändern und tierschutzwidrige Missstände werden erneut für Jahre zementiert. Noch ist es nicht zu spät nachzubessern.
Immer mehr Tiere, die aufgrund unüberlegter Anschaffungen und Überforderung der Halter in den Tierheimen gelandet sind und weiterhin aufgenommen werden, haben die Heime an ihre räumlichen, personellen und oft auch finanziellen Grenzen gebracht. Auch unser Tierheim Quellenhof ist permanent am Limit. Der Onlinehandel mit Tieren muss verboten werden und eine gesetzlich verankerte Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katze würde das Tieraufkommen deutlich reduzieren, weil die Tiere schneller an ihre Besitzer zurückgegeben werden könnten.
Wie in vielen Tierheimen ist die Zahl ungewollter, zum Teil verwilderter, zudem oft sehr kranker Katzen auch im Tierheim Quellenhof sehr hoch. Unser Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. führt seit 35 Jahren Kastrationsaktionen durch, um das Katzenelend zu bekämpfen und gibt jährlich Zausende Euro dafür aus. Die Realität zeigt aber, dass Kastrationsaktionen allein nicht ausreichend sind. Eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen gehöre daher unbedingt ins Tierschutzgesetz!