Regenbogenland

Im Oktober letzten Jahres fanden dich Kinder an einem Feldrand: ein Häufchen Elend, krank, abgemagert, weil du ohne Zähne schon keine Mäuse mehr fangen konntest, mit tränenden Augen und hohem Fieber.

So kamst du zu uns ins Tierheim und obwohl wir anfangs wenig Hoffnung hatten, zeigtest du ungeheueren Lebenswillen. Du hast dich auf das Nassfutter und die Katzenmilch gestürzt und sobald jemand an der Senioren-WG langging, warst du die Erste, die an die Scheibe trommelte und auf sich aufmerksam machte. Du hast das warme, weiche Körbchen ebenso genossen wie jedes Streicheln und Schmusen. Den schneereichen und kalten Winter hast du, zufrieden schnurrend, von der Fensterbank aus beobachtet und wir haben gestaunt, als du sogar wieder anfingst, auf Kratzbäume zu klettern und mit Spielmäusen oder deinen Mitbewohnern zu spielen.

Wir hatten so sehr gehofft, für die letzten Monate noch ein besonders liebesvolles Zuhause für dich zu finden, denn du hättest noch viel, viel mehr Streichel- und Schmuseeinheiten verdient gehabt, als wir dir bieten konnten.

In den letzten Tagen ging es dir spürbar schlechter. Wir konnten nicht ahnen, dass statt der vermuteten Entzündung sich ein viel zu großer Tumor sehr schnell in deinem kleinen Katzenbäuchlein ausbreitete und dass du so rasch von uns gehen wirst. Liebe Katzenomi Elli, du hast uns in den wenigen Monaten so viel zurückgegeben an Zuwendung, Vertrauen und du hast uns vermittelt, wie geborgen du dich fühltest. Du wirst sicher in unseren Gesprächen und Erinnerungen noch sehr oft und sehr lange bei uns sein.

Genieß im Katzenhimmel den warmen Frühlingssonnenschein und vergiss auch du uns nicht ganz. Leb wohl, Elli.